Diagnostik

Evozierte Potenziale (EP)

Evozierte Potenziale (EP) sind Funktionsmessungen von Seh- und Hörbahn, sensiblen und motorischen Bahnen, im Einzelnen sind dies

Visuell evozierte Potenziale (VEP)

Ein VEP erfolgt immer dann, wenn der Verdacht auf eine Erkrankung des Sehnervens, eine ungeklärte Sehstörung oder der Verdacht auf eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems besteht. Durch Schachbrettmusterreizung (Bildschirm) werden nacheinander beide Augen bzw. beide Sehnerven untersucht. Die Messung wird mittels zweier feiner Nadelelektroden von der Kopfhaut abgeleitet. Voraussetzung für eine verlässliche Messung ist eine ausreichende Sehkraft, bitte bringen Sie deshalb auch Ihre Brille mit. Die Untersuchung dauert ca. 5-10 Minuten.

Akustisch evozierte Potenziale (AEP)

Ein AEP erfolgt immer dann, wenn eine ungeklärte Hörstörung oder Schwindel vorliegen, ferner bei Verdacht auf eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems besteht. Durch akustische Klickreize (Kopfhörer) werden nacheinander beide Ohren bzw. beide Hörnerven und die entsprechenden Nervenbahnen des Gehirns untersucht. Die Messung wird mittels zweier feiner Nadelelektroden von der Kopfhaut und hinter dem Ohr abgeleitet. Die Untersuchung dauert knapp 10 Minuten.

Somatosensibel evozierte Potenziale (SSEP)

Ein SSEP erfolgt bei ungeklärten sensiblen Symptomen und bei Verdacht auf eine Erkrankung der Nerven oder des zentralen Nervensystems, insbesondere bei einer Funktionsstörung des Rückenmarks. Durch schwache, nicht beeinträchtigende Stromimpulse  z.B. an den Armen oder Beinen werden Nervenfasern stimuliert. Die Messung wird mittels zweier feiner Nadelelektroden von der Kopfhaut abgeleitet. Die Untersuchung dauert ca. 10–15 Minuten.

Motorisch evozierte Potenziale (MEP) und transkranielle Magnetstimulation (TKMS)

Ein MEP erfolgt bei ungeklärten motorischen Symptomen und bei Verdacht auf eine Erkrankung der motorischen Nervenbahnen oder des zentralen Nervensystems. Durch eine auf den Kopf aufgesetzte Magnetspule wird ein nicht schmerzhafter Stromimpuls ausgelöst, der motorische Nervenfasern stimuliert (TKMS). Die Messung wird mittels Oberflächenelektroden von Muskeln an den Händen, Unterschenkeln oder Füssen abgeleitet. Bei besonderen Fragestellungen wird zusätzlich auch in Höhe der Hals- oder Lendenwirbelsäule stimuliert. Die Untersuchung dauert ca. 10–15 Minuten.

Informationen zum Neurophysiologischen Labor finden Sie hier.